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Bericht Vollgeld-Wochenende 2018 in Berlin

Am Freitag, den 13. und Samstag, den 14. April 2018 haben wir zum bereits 3. Mal das diesjährige Vollgeld-Wochenende in Berlin durchgeführt; diesmal in den Räumen der „Weiberwirtschaft“ (Flyer hier). Einmal mehr sorgten Austausch und Vernetzung, die Vorbereitung für Entwicklung von Kampagnen und Projekten, aber auch viele inhaltliche Diskussionen für die rechte Einstimmung auf unsere Mitgliederversammlung am darauffolgenden Sonntag, den 15. April.

Mit gut 30 Teilnehmern haben sich in diesem Jahr etwas weniger Teilnehmer eingefunden als im Vorjahr, was aber der Qualität der Inputs und der Intensität des Austauschs keinen Abbruch getan hat. Klein aber fein! Nach Begrüßung, Vorstellungsrunde und erstem Kennenlernen war der Freitagabend für kurze Impulsreferate reserviert, die zum Teil bereits Open Spaces am darauffolgenden Samstag einleiteten:

Der nächste Ex-Zentralbanker für Vollgeld

In einem wunderbar alltäglich geschriebenen Kommentar in der Zeitung El Mundo kritisiert Carlos Arenillas, der Ex-Vizepräsident der spanischen Börsenaufsicht und ehemaliges Direktoriumsmitglied der spanischen Zentralbank, die Geldschöpfung durch Geschäftsbanken und plädiert für ein Vollgeldsystem. Vereinsmitglied Manfred Freund hat den tollen Artikel für uns übersetzt, sodass wir Ihn hier in ganzer Länge veröffentlichen können:

Klaus Karwat im Gespräch mit NachDenkSeiten

Unser Vorstandsmitglied Klaus Karwat spricht in einem Interview für den Gesprächskreis der NachDenkSeitenmit Ulrike Sumfleth über eine effektive Regulierung des Finanzmarktes, die Rolle der Zentralbank im Vollgeldsystem und die Chancen, das gegenwärtige System zu reformieren: “Es braucht immer einen speziellen Anlass, über alternative Ideen zu berichten. Ein solcher Anlass könnte jetzt die Schweizer Volksabstimmung über Vollgeld im Juni 2018 sein.“

Die Schweizer stimmten schon 1891 für Vollgeld

Unsere Vorstandsmitglied Eberhard Gamm erinnert in einem lesenswerten Aufsatz über die Zusammenhänge von Bargeld, Giralgeld und Vollgeld daran, dass die Schweizer 1891 schon mal über Vollgeld abgestimmt haben: Damals verboten sie den Druck von privaten Banknoten, denn sie hatten die Nase voll von finanziellen Eskapaden aufgrund privater Geldschöpfung.
Ein Zitat aus dem Aufsatz von Eberhard Gamm, S.8: “… ist die Volksabstimmung am 10.6.2018 in der Schweiz keine Premiere, sondern eine Wiederholung. Die gestellte Frage wurde von den Bürgern der Schweiz schon einmal „souverän“ beantwortet. Die Schweiz ist damals auch nicht „untergegangen“. Entsprechend wenig überzeugend wirkt die Schwarzmalerei der Gegner der Schweizer Vollgeld‐Initiative. Bange machen gilt nicht.”

Internationale Finanzexperten für Vollgeld

Montag, den 5.2.2018 fand eine international hervorragend besetzte Konferenz über “Geldschöpfung in der modernen Wirtschaft” am Gottlieb Duttweiler-Institut GDI in Rüschlikon bei Zürich statt. Anlass war die am 10. Juni 2018 anstehende Vollgeld-Abstimmung  in der Schweiz. Eine ganze Reihe renommierter internationaler Experten sprachen sich dort für Vollgeld aus. Lesen Sie hier einen Bericht von Christoph …

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Nachruf auf Prof. Hans Christoph Binswanger

Der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Hans Christoph Binswanger ist am 18.01.2018 in St. Gallen gestorben. Hansruedi Weber, der Vorsitzende des Schweizer Vollgeld-Vereins “Monetäre Modernisierung” (MoMo) und Mitbegründer der Schweizer Vollgeld-Initiative schrieb folgenden Nachruf:

Mit H.C. Binswanger ist ein großer Ökonom und Humanist gestorben. Seine umfassende kulturelle Bildung ermöglichte ihm einen unorthodoxen Blick auf sein Fachgebiet. Als souveräner Analytiker gehörte er sowohl zu den ersten ökonomischen Vertretern der Nachhaltigkeitsbewegung als auch zu den kompetentesten Kritikern der Wirtschafts- und Geldtheorie. Letzteres war seinerzeit der Grund, warum sich die Initianten der Schweizer Vollgeld-Initiative an ihn wandten und in ihm einen klar denkenden und unbestechlichen Berater fanden.

Jens Weidmann: Sicheres Geld für die Bürger gefährdet die Finanzstabilität!

In einem Artikel in der Wirtschaftswoche warnt Bundesbankpräsident Jens Weidmann vor BitCoin, schließt ein Verbot aber aus. Viel interessanter ist allerdings Weidmanns Aussage zu digitalem Geld der Zentralbanken:

“Der Bundesbank-Präsident setzte nun auch hinter die Idee ein Fragezeichen, als Notenbank eigenes digitales Geld herauszugeben: „Digitales Notenbank-Geld ist ja nichts anderes, als ein Konto bei einer Notenbank zu haben.“ Für Bürger sei das zwar sehr sicher. Spätestens in Krisenzeiten wäre dies allerdings eine Gefahr für die Finanzstabilität, da Kunden ihr Geld dann von den Geschäftsbanken abziehen und zur sicheren Notenbank umziehen würden.”

Man kann den Bürgern also kein sicheres Geld geben, weil das die Finanzstabilität gefährdet. Eine schönere Beschreibung der Perversität des heutigen Geldsystems kann man sich kaum wünschen. Herr Weidmann, vielen Dank für diese Klarstellung!

Bericht Jahrestagung 2017 “Geld. Macht. Ungleich.”

„Geld.Macht.Ungleich – Spaltet die Geldordnung unsere Gesellschaft?“ war am 11./12. Nov. 2017 das Thema unserer diesjährigen Jahrestagung im Frankfurter Ka Eins, die traditionell im herbstlichen November an Geldsystem und Geldreform Interessierte zu uns führt. In diesem Jahr zum 6. Mal und bereits zum 3. Mal in Frankfurt mit gut 70 Teilnehmenden (Flyer hier).
Wir wollten das Thema Geld und Ungleichheit einmal nicht – wie es alle anderen machen – von der Verteilungsseite, sondern eben bereits von der Entstehungsseite her unter die Lupe nehmen: Ob und ggf. inwieweit ist schon die Konstruktion des bestehenden Geldsystems ursächlich für Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen? Liegt z.B. ein Problem darin, dass typischerweise Kredit nur gegen Sicherheiten gewährt wird, also dem, der bereits über Vermögen verfügt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der überproportionalen Zunahme der Geldmenge und der immer grösser werdenden Kluft zwischen Arm und Reich?

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