Wir sprachen gestern in unserem neuen Podcast „Unser Geld – heute und morgen“ mit Prof. Thomas Mayer über die Staatsschuldenkrise und die Möglichkeit zur Staatsentschuldung durch einen digitalen Euro. In diesem Podcast werden wir zukünftig aktuelle Themen und Entwicklungen kurzfristig aufgreifen und mit Experten thematisieren.
Nachfolgend die Inhalte des Gesprächs:
- Ab Min 1:00: Vorschlag der italienischen Fünf-Sterne-Bewegung zum Staatsschuldenerlass
Die in Italien mitregierende Fünf-Sterne-Bewegung fordert von der EZB den Erlass von Corona-bedingten Staatsschulden. Die von der EZB gehaltenen Anleihen Italiens seit Beginn der Pandemie lägen bei rund 140 Milliarden Euro und würden bis Ende des laufenden Jahres rund 200 Milliarden Euro erreichen, teilte die Partei am Dienstag in einem Blog-Beitrag mit. “Die Streichung von mindestens des Teils der Schulden, die mit Covid zusammenhängen, wäre nicht nur fair, sondern auch leicht machbar.” EZB Vizepräsident Luis de Guindos hatte allerdings derartige Überlegungen am Montag zurückgewiesen. Artikel 123 im EU-Vertrag untersage die monetäre Staatsfinanzierung, sagte er. “Es gibt keine rechtliche Basis für die Streichung von Schulden.” De Guindos reagierte damit auch auf Aussagen des Präsidenten des Europo-Parlaments Sassoli. Dieser hatte zuvor einen Erlass der Schulden als “interessante Arbeitshypothese” bezeichnet. Hier die italienische Originalquelle.
- Ab Min 2:10: Prof. Mayers Einschätzung des Vorschlages und allgemeine Darstellung der Möglichkeiten zur Staatsschuldenreduzierung
- Ab Min 9:50: Vorstellung digitaler Euro zur Rettung der EWU nach Prof. Mayer
Eine Zusammenfassung und das gesamte Paper von Prof. Mayer finden Sie hier.
Den Vorschlag von Klaus Karwat mit Hinblick auf Art. 123 AEUV finden Sie hier.
- Ab Min 12:30: Reaktionen aus der Politik hierauf
- Ab Min 15:00: Erläuterung der indirekten Staatsfinanzierung durch die Zentralbank und rechtliche Einschätzung
- Ab Min 26:00: Zusammenfassung der Staatsentschuldungsmöglichkeit, zeitliche Komponente und Vermögenspreisinflation