Bericht zum Vollgeldwochenende 2020

Vom 28.-30. August fand das diesjährige Vollgeldwochenende erneut in der Galerie Gondwana in Berlin-Schöneberg unter Einbehaltung der derzeit vorgeschriebenen Abstands- und Hygieneregeln statt. Trotz der gegenwärtigen Corona-Pandemie fanden sich etwa 20 Interessierte ein und diskutierten das Wochenende über zu spannenden Themen.

Digitales Zentralbankgeld (CBDC) als “partielle Vollgeldreform”

Den Auftakt machte am Freitagabend Simon Hess und stellte dort das Konzept der Monetative zum digitalen Zentralbankgeld (CBDC) vor.
Da der Diskurs hierzu fast ausschließlich nur von Bankenverbänden und Zentralbanken geführt wird, wollen wir mit unserem Konzept die zivilgesellschaftliche Perspektive vertreten. In unserem Positionspapier „Digitales Zentralbankgeld aus Sicht der Zivilgesellschaft“ zur richtungsweisenden CBDC-Debatte um die Digitalisierung des Geldes fordern wir ein rechtssicheres, stabiles und ausfallsicheres Geld für die Bürger*innen. Die kurz-, sowie die Langfassung des Papiers finden Sie hier.
Anschließend fand noch ein gemeinsames erstes Abendessen statt, bei dem sich die Teilnehmenden besser Kennenlernen konnten.

Open Spaces am Vollgeld-Wochenende

Am Samstag fanden dann viele Workshops und Open-Spaces mit spannenden Diskussionsrunden statt:

  • Am Vormittag stellte Simon Sonnenberg das Monetative-Bildungskonzept für Schulen und Erwachsenbildung vor und gemeinsam wurde darüber diskutiert, wie das aktuelle Geldsystem besser an Menschen herangetragen werden kann, die sich noch nicht wissenschaftlich mit dem Thema auseinandergesetzt haben. Anschließend daran
  • Bastian Meyer-Brühl präsentierte einen Vortrag über die Funktion von Bankbilanzen und regte dazu an, wie die private Geldschöpfung besser vermittelt werden kann.
  • Klaus Karwat leitete eine Diskussionsrunde zum Thema ob es schuldfreies Geld geben könne und wie sich dieses gestalten lasse.
  • Samirah Kenawi stoß eine gemeinsame Debatte zum Thema des kapitalistischen Geldkreislaufs an.
  • In einer spannenden Präsentation seiner Master-Arbeit stellte Simon Hess verschiedene Zahlungsmethoden und Zahlungsdienstleister im Bereich des E-Geldes vor.
  • Abschließend gab es noch eine gemeinsame Diskussion unter der Anleitung von Joseph Huber über die divergenten Reformperspektiven und das Auseinanderdriften der internationalen Geldreformbewegung.

Mitgliederversammlung und Vorstandsneuwahlen

Der Samstag endete dann in einem gemeinsamen Abendessen und einem Money Maker Spieleabend, bevor am Sonntag noch die Mitgliederversammlung der Monetative e.V. stattfand. Hier wurde der aktuelle Vorstand einstimmig entlastet. Außerdem wurden Bastian Meyer-Brühl als neuer Finanzvorstand und Dr. Sandra Schmidt als neue Beisitzerin gewählt. Mauel Klein bleibt als Beisitzer dem Vorstand erhalten. Judith Reise scheidet aus dem Vorstand aus. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich bei ihr für ihr Engagement bedanken und die beiden neuen Vorstandsmitglieder herzlich willkommen heißen! Im Rahmen des neuen Vorstands wurden anschließend neue Projekte und Strategien für das anstehende Jahr 2021 besprochen und erarbeitet.

Neuer Vorstand Monetative e.V. : v.l.n.r. Petra Leonhardt, Manuel Klein, Klaus Karwat, Sandra Schmidt, Bastian Meyer-Brühl, Simon Hess.

Damit endete das Vollgeldwochenende unter den diesjährigen erschwerten Bedingungen. Trotzdem gingen die Teilnehmenden am Ende des Wochenendes inspiriert von spannenden Debatten und Meinungsaustauschen nach Hause.

Neues Projekt: Stimmen zum Digitalen EuroZu den Beiträgen
+ +